Für die Umsetzung des Drehbuchs begibt sich die gesamte Crew mit dem Fahrrad auf eine Reise durch die baltischen Staaten.
Auf Begleitfahrzeuge wird konsequent verzichtet; das benötigte Equipment wird mit Fahrradanhängern transportiert. Drehorte, Statisten und benötigte Requisiten - alles wird vor Ort organisiert. Nebst den Drehs gilt es, täglich eine Strecke von 50 bis 70 Kilometer zurückzulegen, wobei nur der Ausgangsort, die Zwischenstationen und das Ziel der Reise festgelegt sind. Die genaue Route wird von Tag zu Tag neu geplant. Durch diese Vorgehensweise erhält der Film einen dokumentarisch-realistischen Charakter und lässt viel Raum für Improvisationen und Unvorhersehbares. Entstehen soll ein interessanter, kulturverbindender, nachhaltiger und nicht zuletzt umweltfreundlicher Film.


For the realization of the script the crew makes a journey trough the baltic states by bikes. We are not supported by cars - no! - we transport the whole baggage with trailers for the bikes. The film locations, the extras and the needed requisites - everything will be organised locally. Beside the shootings we have to travel daily 50 to 70 kilometer on our bikes, whereas just the start and destination is define. The exactly route will be planed new, day by day. Because of this approach the movie will have a documentary character and enough space for improvisation. It will be an interesting, culture-adjunctive, sustainable and not at least eco-friendly film.

Freitag, 14. August 2009

Meine Pause

Es ist meine erste längere Pause zwischen all dem Radeln und Schauspielern. Mit dem Rücken zum Fenster sitze ich im Zimmer der Gebrüder Gerber. Hinter mir kann ich das sanfte Möwengekreisch wahrnehmen, welches in mir das Gefühl auslöst - endlich am Meer angekommen zu sein. Gegen die Landschaft Litauens ist sicher nichts auszusetzen, doch hatte ich Mühe mit der Kluft zwischen reich und arm klarzukommen. Auch war es nicht ganz einfach als aufgestellte Film-Crew gegen die, ich würde fast sagen, düsteren und hoffnungslosen Gemüter anzukommen. Deshalb ist es auch einleuchtend, weshalb wir alle überglücklich waren, als wir sitzend zwischen Radel und Sagosch’ mit dem Zug davon fuhren während unsere Köpfe aus dem Zugfenster ragten und unsere Gedanken ganz der Natur gewidmet waren - zumindest meine. Denn... : „Lueged es Reh...“ rief ich Flavio und Max zu. Daraufhin vernahm ich zwischen dem Quietschen der Zugräder und dem Pfeifen des Windes ein brüchiges „Ich han vorher eis gseh kacke!“ von Flavio. Minuten später setzte ich mich zu den Anderen und erzählte von dem eben gesehenen und vom kackenden Reh. In dem Moment setzte sich Flavio auch zu uns. „ Neiiiii nöd es Reh, ich han eine gse! .... En Maa, er isch döt zmitzt im Grass gsässe mit knallrotem Grind und het erstuunt em Zug nahglueged.“
Aber nebst kackenden oder eben nicht kackenden Reh zeigte sich halt doch die prachtvolle Natur von der schönsten Seite. Weite Felder von ungeschnittenen Gras dehnten sich vor unseren Augen aus. Immer wieder verschwand die sinkende Sonne hinter den Fichtenwäldern. Auch stach uns ab und zu ein einsames Bauernhäuschen zwischen dem hohen Gras und den Fichtenwäldern ins Auge. Ja, der Sonnenuntergang war gelungen und unsere Gemüter geheilt und erlöst von den Bildern der herabziehenden Gesichter. Nun waren wir bereit für das nächste Abenteuer welches uns bereits im Hotel erwartete. Aber diese Geschichte kennt ihr ja schon.
Das Möwengekreisch ist verstummt, der Laptop hat kein Akku mehr, ich glaube ich muss mal los!

Maximilian alias Tim





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