
07.08.2009 Heute bestand mein wichtigstes Tagesziel darin, mir in Bern einen provisorischen Pass zu holen. Das blondgelockte KV-Schatzi am Schalter meiner Heimatgemeinde hiess mich zuallererst, ein passfähiges Foto parat zu haben. Hatte ich aber nicht. Dafür hatte ich dann acht Franken auszugeben für digitale Scheissfotos, welche den Begriff „Foto“ nicht einmal verdient hätten, wärens denn Fotos gewesen. Es handelte sich um Abbilder des Schreckens. Unter anderem erläuterte sie mir, dass ich auf dem noch aufzunehmenden Foto nicht zu lächeln haben dürfte oder sollte oder könnte. Nachdem sie mir einen Musterbogen mit allerlei möglichen und unmöglichen Passfotobeispielen vorgelegt hatte und ich spasseshalber fragte, ja, ob ich mich denn nicht vermummen dürfe, zeigte sie mit ihrem KV-Zeigefinger auf ein Musterfoto mit einer vermummten Muslimin oder so und meinte voller Ernst: „Doch, aber nur so wie auf dem Bild. So, dass man Ihr Gesicht noch sieht, Herr Grunder.“ Ich wusste dann was zu tun ist und vermummte mich nicht. In Bern dann noch eine kurze Wartezeit, und ich erhielt für siebzig Franken eine Quittung und meinen provisorischen Reisepass und jetzt hoff ich doch sehr, dass sich die Mühsalen gelohnt haben. Nur noch packen und dann geht’s los! Daniel Grunder
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